Voraussetzungen
Hier wird aufgelistet, was für Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um ANI in ihrer Organisation einzusetzen. Dies beinhaltet neben
organisatorischen Voraussetzungen auch
Voraussetzungen an die Infrastruktur.
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A - Organisatorische Voraussetzungen
Ist ANI überhaupt für Ihre Organisation geeignet und was muss abgeklärt werden, bevor ANI eingesetzt werden soll.
- Die Grösse der Organisation
- Es muss den Beteiligten klar sein, dass ein anfänglicher Aufwand betrieben werden muss um Fragen zu klären, die Infrastruktur einzurichten, ANI zu konfigurieren, weitere benötigte Software bereitzustellen und alles zu testen. Nach einigen installierten Rechnern und vorallem während deren Betrieb wird sich dieser Aufwand durch reduzierten Support aber bald lohnen. Die Inbetriebnahme von ANI ist nach unserer Erfahrung bereits ab zehn Windows-Rechnern zu empfehlen.
- Die Ausarbeitung eines Client-Konzepts
- Damit meinen wir, dass vorgänigig Fragen geklärt werden müssen, welche über die technischen Fragestellungen hinausgehen, nämlich: Welche Windows-Version soll in Zukunft in der Organisation eingesetzt werden? Welche Software wird standardmässig eingesetzt, welche nur für gewissen Gruppen von Benutzern? Was für Lizenzen müssen dazu beschafft werden?... Desweitern müssen Bedürfnisse festgelegt werden, welche über Standardberechtigungen und -einstellungen der Windowsversion hinaus gehen: Sollen Dateien auf der lokalen Harddisk abgelegt werden dürfen? Welche Einstellungen von Windows dürfen von welchen Benutzern verändert werden? Wer darf Zugriff auf Disketten- oder CD-Rom-Laufwerk haben, wer nicht? u.s.w.
- Mitarbeiter mit technischem Wissen
- Es muss mindestens eine Person mit technischem Wissen über die unten genannten Technologien und dem Betriebssystem Windows mit der Vorbereitung und Inbetriebnahme von ANI betraut werden. Kenntnisse mit Linux sind nicht nötig. Idealerweise kann sich diese Person bis zum Einsatz von ANI und bei der Inbetriebnahme voll dieser Aufgabe widmen, später kann sie sich anderen Aufgaben annehmen, sofern sie nicht zugleich für den internen Support zuständig ist.
Noch ein kurzes Wort zur Frage Sollen Dateien auf der lokalen Harddisk abgelegt werden? ANI spielt vorallem dann seine längerfristigen Vorteile aus, wenn sämtliche vom Benutzer erzeugten Dokumente - private wie öffentliche - und seine Einstellungen auf einem Server abgelegt werden und nicht lokal, was durch Einstellungen an Windows u.a. mit Policies und ACLs erfolgreich erzwungen werden kann. Der Benutzer wird dadurch nicht eingeschränkt, muss aber vorgängig geschult werden, wo auf dem Server welche Dokumente abgelegt werden sollen.
Die Vorteile dieses Konzepts sind enorm: Fällt der Computer am eigenen Arbeitsplatz aus, kann der Benutzer sich auf einem beliebigen anderen freien Computer anmelden und findet seine gewohnte Umgebung und alle seine Dateien am bekannten Ort wieder. Der Support tauscht in der Zwischenzeit die defekte Hardware aus und installiert den Computer mit ANI neu, worauf der Benutzer wieder seinen ehemaligen Computer benutzen kann. Wird auf dem Server eine regelmässige Datensicherung durchgeführt, kann so nicht nur Ausfall von Arbeitszeit reduziert sondern auch Datenverlust bei defekter Harddisk vollständig vermieden werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei grösseren oder gar kleineren Softwareproblemen auf eine zeitraubende Fehlersuche durch Spezialisten verzichtet werden kann und sattdessen das Betriebssystem samt benötigten Programmen kurzerhand mit ANI neu aufgespielt wird. Auch das Einspielen eines neuen Service Packs oder gar einer neuen Windows-Version kann über Nacht durch ein zentrales Anstossen von ANI für alle Computer erfolgen, so dass die Benutzer am nächsten morgen wie gewohnt weiter arbeiten können.
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B - Voraussetzungen an die Infrastruktur
Folgende Voraussetzungen gelten für die technische Infrastruktur der Organisation:
- Eine lizensierte Windows-Version
- Zur Zeit wird Windows NT und Windows 2000 unterstützt; an der Unterstützung von Windows XP wird gearbeitet.
- Ein Netzwerk
- Sind die bestehenden Windows-Rechner fähig, ihr Netzwerk zu nutzen, so kann ANI auch in diesem Netz benutzt werden. Das Netzwerk ist nicht nur nötig, um bei der Installation die zentral abgelegten Installationsquellen herunterzuladen, sondern auch aus weiter unten aufgeführten Gründen.
- Ein erreichbarer Dateiserver
- Zur Zeit werden Dateizugriffe über SMB unterstützt - dem windows-üblichen Dateizugriff; an der Unterstützung von NFS wird gearbeitet. Der Dateiserver kann ein beliebiger Windows-Rechner sein, die Dateien können aber auch auf auf einem Linux- oder MacIntosh-Rechner (OS X) mit Samba zur Verfügung gestellt werden.
- Ein DHCP-Server
- Ein DHCP-Server ist eine Softwaredienst, welche anderen Rechnern im Netz beim Aufstarten eine freie IP-Adresse gibt. Weitere Angaben können über sogenannte DHCP-User Options übergeben werden. Diese Optionen werden bei ANI genutzt um Informationen wie der Ort der Installationsdateien zentral bekanntzugeben. Der DHCP-Server kann natürlich auch auf dem selben Rechner betrieben werden, auf welchem auch die Dateien für ANI freigegeben sind. Die Servervariante von Windows und MacIntosh (OS X) besitzen bereits einen DHCP-Server, ebenso Linux.
- Ein Windows-Domänencontroller
- Ein Windows-Domänencontroller verwaltet Computer, Benutzer und ihre Passwörter und weitere Ressourcen einer Organisation zentral. Ein Rechner in der Rolle dieses sogenannten PDC wird von ANI benutzt, um bei der Installation den neuen Computer als Mitglied der Domäne zu registrieren. Die Rolle des PDCs kann natürlich auch vom selben Rechner eingenommen werden, auf welchem die Dateien für ANI freigegeben sind und wo der DHCP-Server betreiben wird. Die Servervariante von Windows und MacIntosh (OS X) können die PDC-Rolle einnehmen, ebenso Linux. Unter OS X und Linux wird dazu die Software Samba benutzt.
- Die Möglichkeit, E-Mails zu verschicken
- Dazu müssen die E-Mails an einen SMTP-Server geschickt werden können. Dieser kann zur Not der SMTP-Server ihres Providers im Internet sein, üblicher und empfehlenswerter ist allerdings der Gebrauch eines internen Rechners, welcher diese Rolle mit der entsprechenden Software einnimmt. Der SMTP-Server muss ANI bekannt sein, um am Ende eine E-Mail über den Verlauf der Installation verschicken zu können. Der selbe Rechner enthält oft auch einen POP3- oder einen IMAP-Server; eine Software, welche das Abrufen der eingegangenen E-Mails mit einem Mail-Client erlaubt. Microsofts Exchange Server beinhaltet all diese Software, es existieren aber auch freie Varianten wie EzMTS oder hMailServer unter Windows. Unter MacIntosh (OS X) sowie Linux können die nötigen Programme auch betrieben werden.
In einer Organisation mit kleiner Infrastruktur kann ANI also bereits mit einem Server betrieben werden. Dieser gibt die Dateien für ANI übers Netz frei, nimmt die Rolle des PDC ein und betreibt zugleich einen DHCP- und allenfalls einen SMTP-Server. Als Betriebssystem eines solchen Rechners kann eine Serverversion von Windows oder MacIntosh (OS X) genutzt werden oder Linux; letzteres allerdings nicht ohne solide Samba- und Linuxkenntnisse.